Ausmarsch der Turnergruppe 2020

Die traditionelle Jahreswanderung der Altmännerturner stand unter dem Motto «Bäume sind Heiligtümer» (Hermann Hesse). Ziel der Wanderer war der Seeberger Kirchhügel mit seiner uralten Linde und der rund 500 Jahre alten Kirche.

Nach Besammlung und Abmarsch beim Schützenhaus Oberönz erreichte die Gruppe von 12 Teilnehmenden bei schönstem Herbstwetter in dreiviertel Stunden das Ziel.

Kraftort Kirchhügel Seeberg

Der «Berg über dem See» ist seit mehr als 2 000 Jahren besiedelt. Unter der Kirche finden sich Reste einer römischen Villa. Die Tatsache, dass die Römer um Christi Geburt hier bauten, lässt darauf schliessen, dass die Kelten, die von ca. 800 v. Chr. an in unserer Gegend lebten, sich hier zu religiösen Feiern versammelten.

 Kirche Seeberg K

Die Kelten suchten ihre Versammlungsplätze sehr sorgfältig aus. Es mussten Orte mit besonderen energetischen Eigenschaften und aussergewöhnlichen Schwingungen sein. Sie wählten Teile der Landschaft aus, die ihnen besonders zusagten und waren davon überzeugt, dass Schönheit der Landschaft heilt. Auf ihren Versammlungsplätzen spürten die Kelten die Heilkraft der Natur. Heute bezeichnet man diese Stätten als Kraftorte.

Heilige Bäume

Von den Bäumen ging für die Kelten eine besondere Stimmung aus, daher waren sie ihnen heilig. Unter sehr alten und kräftigen Bäumen verspürten sie eine intensive Energie. Sie schätzten den Nutzen der Bäume für Mensch und Tier sehr hoch ein und erachteten es als ein Wunder, dass die Bäume nur aus Luft und Wasser Substanz (Holz, Blätter, Früchte und Samen) bilden können.

Seeberger Linde

Lindenstamm Seeberg KKK          

Die Gestalt des Stammes der Seeberger Linde gibt Rätsel auf. Ist der mächtige Baum mit dem hohlen Stamm 500 Jahre alt? Oder sind die freistehenden Stammteile Ausschläge des Baumstumpfs einer früheren Linde, die selber auch schon 500 Jahr alt war? Zählt die Seeberger Linde also insgesamt 1’000 Jahre?

 

Diese Fragen werden sich wohl nie genau beantworten lassen. Doch die Grösse dieses sehr alten, mächtigen und zähen Baumes deutet auf erhöhte Energie auf dem Seeberger Kirchhügel hin.

Nach dem Rückmarsch zum Ausgangspunkt warteten die Wirtsleute der «Linde» Niederönz mit einem feinen Zvieri auf. Hier gesellte sich Ernst Ingold zu den Wanderern.